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AVRAM Ensemble

PRESSE

Andreas Göbel, kulturradio, 21.03.2014

Festival "Ankunft: Neue Musik" im Berliner Hauptbahnhof | Eröffnungskonzert - Ensemble Avram

So ungewöhnlich ist die Idee dann doch nicht: Musik im öffentlichen Raum. Wer in Berlin öfter mit S- und U-Bahn fährt, kennt es: Musiker, die für eine Spende zwei Minuten spielen. Aber ein ganzes Festival mitten auf dem Berliner Hauptbahnhof – elf Tage lang! – das ist mutig und bewährt zugleich: Die Zeitgenössische Oper Berlin mit ihrem Leiter Andreas Rochholl veranstaltet es nunmehr schon zum sechsten Mal. Natürlich stellt man sich nicht mitten auf einen der Bahnsteige, aber es findet doch sehr zentral gelegen auf dem Zwischendeck des Bahnhofsgebäudes statt zwischen Rolltreppen, Fahrstühlen und Reklame. Schaut man nach oben, kann man links und rechts die ein- und ausfahrenden S-Bahnen und ICE-Züge betrachten.
Fantastische Akustiker

Auch akustisch hat man in den vergangenen Jahren Erfahrungen sammeln können. Die Musiker stehen nicht einfach mitten auf dem Bahnhof, sondern in einem kleinen abgetrennten Bereich mit Bühnenteil und etwa 30 Sitzwürfeln für das Publikum. Normalerweise kann sich ein Ensemble nur schwer gegen die das Grundrauschen, die Zugdurchsagen oder das Bremsenquietschen der Züge durchsetzen, aber die Akustiker haben Fantastisches geleistet und mit geschickter Mikrofonierung, Lautsprecherplatzierung und Aussteuerung dafür gesorgt, dass zwar keine Konzertsaalatmosphäre entstand, sich die Musiker aber dann doch durchsetzen konnte.
Musiker der Gruppe "Avram" spielen im Hauptbahnhof in Berlin (Quelle: dpa)
Das Ensemble Avram im Hauptbahnhof; © dpa

Ensemble mit Symbolcharakter

Eine geschickte Entscheidung war es, für das Eröffnungskonzert das Ensemble Avram auszuwählen. Das ist kein klassisches Neue Musik-Ensemble, sondern eher in die Schublade Weltmusik einzuordnen. Das bewegt sich zwischen Klassik, Jazz, Klezmer und traditioneller orientalischer Musik – und hat hier natürlich Symbolcharakter: einen Bahnhof, gerade in Berlin, wo täglich unzählige Menschen aus aller Welt ein-, aus- und umsteigen, mit einem Ensemble zu bespielen, das Einflüsse aus der ganzen Welt in seiner Musik vereinigt. Nicht umsonst wurde der Name Avram gewählt, denn das geht zurück auf Abraham als Urvater gleich dreier Weltreligionen.
Quer durch die Traditionen

Auch musikalisch geht es quer durch die Traditionen: hebräische Lieder, eines davon interessanterweise in arabischer Sprache gesungen, persische, bosnische, türkische oder sephardische Lieder, dazwischen ein Klezmer-Tanz, aber auch eine Händel-Arie oder die Neuvertonung als Chanson eines mystischen Gedichts der jüdischen Philosophin Simone Weil. Die Instrumente sind ebenfalls bunt gemischt: Klarinette (auch Saxofon), Gitarre, Kontrabass und Schlagzeug, aber auch Flöten der orientalischen Ney-Familie. Zusammengehalten wurde das knapp einstündige Konzert von der persische-deutschen Sängerin Schirin Partowi, die eindrucksvoll unter Beweis stellte, dass sie wirklich in denkbar unterschiedlichen Stilen gleichermaßen zu Hause ist: von klassischen Arien �

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